
The Sage – Newcastle. Hier studiert Layla und da waren ihre Auftritte
Deutschland/Österreich
Heute geht’s los. Am vergangenen Freitag hatte ich eine überaus bewegende Verabschiedung von meiner Klasse. Nachdem Bine und ich dann von Samstag bis Mittwoch in Edinburgh und Newcastle waren (Layla hat zwei tolle Konzerte gespielt), ich dann Donnerstag und Freitag versucht habe, alles zu erledigen, was noch getan werden musste, habe ich mir heute eine Erste-Klasse-Zugfahrt nach Passau gegönnt.

Der Zug hat fünf Minuten Verspätung – so muss ich gottseidank die nächsten zwei Monate nicht in Solingen verbringen (Bine behauptet bestimmt, ich wär wieder zu spät losgefahren). Komme um 23:00 Uhr in Passau an; Übernachtung im kleinsten Hotelzimmer, dass ich je gesehen habe; das Zimmer so breit wie das Bett. Dennoch nett, sauber und direkt an der Donau: Rotel Inn – eine Firma, die mit Hotelbussen bekannt wurde.

10.04.2011
So, die erste Etappe (105 km) ist geschafft. Besser kann es gar nicht losgehen. Als ich um 7:00 Uhr ausdem Fenster schaue, scheint die Sonne schon und spiegelt sich in der Donau. Draußen ist es dann zunächst aber noch eisig kalt. Die Stadt ist nach 10 Minuten hinter mir und dann geht‘s immer den Fluss entlang. Nur selten kommt mir ein Radfahrer entgegen. So kann ich Sonne, Fluss und Landschaft uneingeschränkt genießen. Es fühlt sich etwas ungewohnt an, mit Gepäck zu fahren, es geht aber gut voran, sodass ich bis zum Mittagessen (superleckere Pizza) schon 70 km hinter mir habe. Jetzt wird es zunehmend voller – der meistbefahrene Radweg Europas gibt sich die Ehre. Kaffee gibt’s dann in Linz. Hier war am Vortag ein großes Festival und die ganze Stadt ist verdreckt; zudem werden Bühnen abgebaut. Ne, dann doch noch ein Stück weiter. Bald treffe ich auf einen Campingplatz. Ich werde es mal probieren, draußen zu schlafen-zur Not muss ich halt alles anziehen, was ich dabei habe. Seltsamerweise kein Zelt weit und breit. Auf Nachfrage im Restaurant teilt man mir mit, dass eigentlich noch nicht geöffnet sei, man aber mit mir die Saison eröffnen wolle. Nun denn.

11.04.2011
War verdammt kalt. Werde oft wach. Brauche am Morgen zwei Stunden, bis alles verpackt und einigermaßen trocken ist. Auch die Dusche bleibt trotz eingeworfener 50 Cent kalt. Der Tag wird dafür zunehmend schöner, bis es sommerlich warm ist. Treffe beim Frühstück den Franzosen wieder, den ich gestern Morgen kennengelernt habe. Er will auch nach Kreta, will dann aber weiter durch den Iran und hat schon den Weg von der Bretagne bis hier hinter sich – Wahnsinn. Heute geht alles etwas schleppender, müde Beine, etwas Gegenwind und an zwei Stellen ist der Radweg gesperrt, sodass ich Umwege fahren muss, die einige Steigungen haben. Als ich den Franzosen zum dritten Mal treffe, hat er einen Holländer kennengelernt, der auf dem Weg nach China ist …und ich dachte, ich hätte mir schon einiges vorgenommen. Da ich vormittags nicht sehr weit komme, muss ich nachmittags etwas mehr Gas geben. Nach ziemlich genau 100 km treffe ich müde auf ein Bootshaus, an dem man campen kann – keiner da. Ich rufe die Nummer an der Tür an und bald erscheint ein nettes altes Ehepaar, das mir für 8,- € das ganze riesige Bootshaus überlässt; nicht schlecht, oder?

12.04.2011
Melk – wunderschönes Städtchen. Frühstück draußen vorm Café. Sicherheitshalber Sonnencreme ins Gesicht (man ist ja lieber vorsichtig) und schon fängt es an zu regnen. Aprilwetter – und das den ganzen Tag. Mittag in Krems – das gleiche Spiel. Weil meine Regenhose nicht dicht war, kaufe ich mir hier eine neue. Als ich auf meinem Handy nach der Zeit sehen will, stelle ich fest, dass das Ding seinen Geist aufgegeben hat. Ich kaufe ein Neues. Nach ein paar Kilometern regnet es nicht mehr, dafür habe ich einen Platten. 20 Jahre keinen Platten und jetzt am dritten Tag!

20 Jahre habe ich aber auch schon keinen Schlauch mehr geflickt. Ich schlage mich wacker, doch die Felge hat offensichtlich Schaden genommen und eine Unwucht. Mist! Zwischendurch bekomme ich eine SMS von dem Franzosen, dass er gestern noch 160 km gefahren ist; ich habe heute gerade mal 50 und es ist schon 17:00 Uhr. So stoche ich bei Gegenwind noch bis zur Dämmerung und komme in einem Haus des Alpenvereins unter -wieder der einzige Gast. Jetzt brauch ich einen Schnappes! Gute Nacht.

13.04.2011
Super-Frühstück für 3,- von der Wirtin. 40 km – kein Fahrradfahrer mehr weit und breit. Sitze jetzt in Wien und genieße Kaffee und Kuchen.
Wien

Slowakei
14.04.2011
Erreiche am frühen Mittag die zweite Hauptstadt meiner Reise: Bratislava(Slowakei). Es nieselt die ganze Zeit. Außer mir ist niemand mit dem Rad unterwegs. Die Fahrt ist trotzdem okay, die neue Hose dicht. Genieße mal wieder meinen Kaffee und eine schöne Stadt, von der ich vorher noch nichts gehört hatte.
Ungarn
14.04.
Heute regnet es eine Stunde nicht, nämlich, als ich im Café sitze. Dennoch ist es irgendwie okay. Es ist nicht ganz so leicht, aus der Stadt auf den Fahrradweg zu treffen. Ich will über Ungarn weiter,weil ich gelesen habe, dass überall am Wegrand nette Leute stehen, die einem freundlich zuwinken. Hier stehen keine Leute. Die sitzen alle vor dem Fenster und lachen über den deutschen Idioten, der bei dem Wetter Fahrrad fährt. Ich verfranse mich zwischendurch ziemlich. Slowenien wäre wohl deutlich einfacher und kürzer gewesen. Ich habe keine Karte und verlasse mich auf mein GPS. Die Beschilderung hat deutlich nachgelassen. Die wenigen Leute, die ich treffe, sprechen weder Deutsch noch Englisch. Irgendwann finde ich ein Zimmer und muss mit ungarischem Geld bezahlen. Ich habe keine Grenze passiert.

Guckst du!
15.04.2011
Man kennt das: Die Kirchenglocke läutet dreimal und es ist drei Uhr, sie läutet viermal und es ist vier Uhr. Hier läutet die Glocke fünf Minuten und es ist fünf Uhr. Morgens!!! 50 Meter entfernt. So komme ich früh los und mache noch vor dem Frühstück 50 km. Die Stadt heißt Gyor und ist prima.

Györ
Alle Dörfer vorher hatten Namen mit vielen ü und ö. Ich habe den Verdacht, die heißen alle gleich, so sind die Schilder bestimmt preiswert.

Die Fahrradwege sind teilweise nur mit dem Trecker passierbar, teilweise geht’s auch an der Hauptverkehrsstraße längs; tierisch anstrengend, bin echt fertig heute. Fahre 110 km mit großen Umwegen, um endlich die Donau wiederzusehen. Arnaud (der Franzose) hat mir ne Mail geschrieben, dass wir für Serbien ein Visum bräuchten – schöne Bescherung.
16.04.2011
Keinen Tropfen Regen mehr – gestern übrigens auch nicht. Geht sich schwer an heute Morgen. Als ich die gepriesene Bischofsstadt Eszegorm erreiche, wirkt sie wie ausgestorben. Ohne Touristen nix los und die kommen wohl erst später. Insgesamt sind die Wege nicht mehr mit den wunderschönen Fahrradwegen in Österreich zu vergleichen. Meistens geht es an einer Bundesstraße längs; immer wieder taucht dann aber die Donau mit wunderschönen Abschnitten auf.


Danke für die netten Kommentare!
17.04.2011
Budapest. Drei Tage relaxen im Luxushotel mit zwei eigenen Thermalbädern. Wenn das nix iss. Sabine kommt für zweieinhalb Tage zu Besuch und wir machen uns nen Schicken in dieser tollen Stadt, die wir immer schon mal besuchen wollten. Hinter mir liegen 700 gestrampelte Kilometer – immerhin. Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel.
So long!

Tolle Stadt und strahlender Sonnenschein – statt Fahrradfahren jetzt Füße wund laufen. Die vielen Pausen in ansprechenden Caféhäusern und die vielen Sehenswürdigkeiten sind es aber auf jeden Fallwert.
20.04.2011
Wie Bernd bemerkte: Rauf auf’s Rad und weiter. Immer noch strahlender Sonnenschein. Bine ist gestern Abend zurückgeflogen. Als erstes gilt es jetzt, Budapest mit dem Rad zu durchqueren. Dürfte aber nicht so schwer sein, da ich den Stadtkern ja schon kennengelernt habe. Die ersten 30 Kilometer sind schon heftig: Entlang großer Straßen mit viel Verkehr und oft schwer zu entscheiden, welche Straße zu nehmen ist. Doch dann wird es schlagartig ruhig. Viele kleine Dörfer entlang kleiner Straßen. Abends finde ich einen wunderschönen Platz am Sandstrand an der Donau, an dem ich mein Zelt aufschlage.

21.04.2011
Heute Morgen ist es wieder empfindlich kalt als ich um 5:30 Uhr zum ersten Mal aus meinem Zelt krieche. Dafür ein grandioser Ausblick: Es dämmert gerade , der Himmel ist wieder wolkenlos und über dem Fluss liegt der Nebel. Hin und wieder springt ein Fisch. Es soll der anstrengendste Tag bisher werden. Der Gegenwind begleitet mich den ganzen Tag und drückt die Geschwindigkeit deutlich. Dann geht es 20 km über den Deich durch Sand. Davon abgesehen, dass ich mich des Öfteren fast langlege, sind das gefühlte 100 km. Das Rad versinkt immer wieder, teilweise muss ich absteigen. Jesus hilf!!!

Und er hilft. Um noch ein wenig Strecke zu machen, fahre ich bis zum Dunkelwerden. Mitten in einem Dorf hat ein Storch seiner Gattin ein Nest auf einem Strommast gebaut. Neugierig begucken mich die beiden, als ich anhalte. Sie scheinen sich mit den Menschen arrangiert zu haben.

22.04.2011
Als ich die Taschen auf mein Bike packen will, ist es weg. Adrenalin. Die Wirtin schaut in der Garage nach … und tatsächlich hat es ihr Mann netterweise über Nacht dort eingeschlossen. Der heutige Tag will offensichtlich die Strapazen von gestern wieder gut machen. Bei wolkenlosem Himmel und ohne Gegenwind radle ich auf einem asphaltierten Deichweg gemächlich vor mich hin und überschreite die 1000 km-Marke. Wieder ein Storchennest. Auch einige Störche am Wegesrand. Ich stelle fest, dass ich sie eigentlich nur aus dem Zoo kenne. Ich erreiche Mohacs, wo ich ein Café mit Wifi finde. Muss mich jetzt entscheiden, ob ich zunächst nach Kroatien oder direkt nach Serbien fahren will und habe keine Ahnung, was wohl besser ist. Arnaud, der Franzose ist übrigens in Bratislava hängengeblieben -es wird also noch etwas dauern, ihn wiederzutreffen.
Kroatien
Der Grenzübertritt kostet eine Stunde. Man wünscht mir ausgesprochen freundlich eine gute Fahrt. Als ich am Abend in einem Feldweg picknicke, kommen fünf Mountainbiker vorbei. Einer von ihnen kommt zurück und fragt mich in perfektem Englisch, ob ich ein Bier mit ihnen trinken wolle. Nachdem ich erklärt habe, dass sie die falsche Richtung fahren und ich noch vorm Dunkelwerden eine Unterkunft brauche, geht alles sehr schnell. Nach dem versprochenen Bier fahren wir zu einem schönen Landsitz. Es stellt sich heraus, dass drei von den Jungs perfekt deutsch sprechen. Ein Biobauer, der seine Produkte zum einen Touristengruppen verkauft, zum anderen im großen Stil vermarktet, ist unser Gastgeber. Es gibt den obligatorischen Slivovitz, Biosäfte und regionale Köstlichkeiten. Adressen werden ausgetauscht, man verabschiedet sich und ich bleibe bis zum nächsten Morgen. Jungs, falls ihr dies lest: Ich habe den Abend genossen und werde Kroatien in bester Erinnerung behalten. Danke!

23.04.2011 Der Wind ist gegen mich, dazu geht’s immer Berg rauf, Berg runter. Runter ist übrigens kein Problem. Ich lasse Osijek ohne Sightseeing zurück, will dann in Vucovar eine ausgiebige Pause einlegen. Eine vierspurige Straße, die sich endlos zieht, führt stadteinwärts. Fahre der Beschilderung nach ins Zentrum; bin offensichtlich vorbeigefahren, denn die Schilder zeigen nun in die andere Richtung. Nachdem einige Häuser merkwürdige Kriegsbilder in mir hervorrufen, finde ich auf einer Tafel die Erklärung. Es gibt kein Zentrum mehr, weil man hier im Krieg 1991 alles zerstört hat. Nun wird so nach und nach alles wieder aufgebaut. In allen Dörfern, die folgen, haben die Häuser entweder neue Fassaden oder sind zerschossen, die Straßen sind von Panzerspuren zerfurcht. Überall winkt man mir freundlich zu, begrüßt mich, will mir den Weg zeigen. Die Gastfreundlichkeit ist erstaunlich, trotz oder wegen der schrecklichen Vergangenheit. Bleibe in Ilok an der Grenze zu Serbien. Habe meinen bisherigen Tiefpunkt.



Serbien
24.04.2011 – Ostern
Erreiche gegen Mittag Novi Sad, eine recht schöne Stadt, und finde ein Café mit WiFi. Auf der Brücke zwischen Kroatien und Serbien treffe ich zwei Freaks aus Schweden, die mit dem Klapprad unterwegs sind und den Weg von Belgrad bis hier gemacht haben. Den Weg ins Zentrum geleitet mich ein Einheimischer auf dem Rennrad. Er berichtet davon, dass er mit dem Rad schon in China war und in diesem Jahr noch nach Asien will. – So, jetzt muss ich aber weiter!

Novi Sad
Noch nie habe ich so viele überfahrene Schlangen wie in den letzten Tagen gesehen. Der Gegenwind kostet auch heute Nachmittag viel Zeit und Kraft. Spät suche ich einen Schlafplatz und ein Restaurant. Ostern – alles geschlossen. Ein altes, deutschsprechendes Ehepaar ist wild entschlossen, mir zu helfen. Tatsächlich zeigt mir eine sehr korpulente Mutti bald ein akzeptables Zimmer und überzieht das Bett neu. Nachdem ich ihr 10 Euro bezahlt habe und ich dankend eine riesige Portion Fleisch abgelehnt habe, kocht sie mir eine Nudelsuppe, kredenzt anschließend ein Stück Torte und eine Flasche Wasser dazu. All inclusive.

25.04.2011 – immer noch Ostern
Heute habe ich den dritten Tag Gegenwind und gebe mittags auf. Man sagt, der Wind bleibe entweder 3 oder 7 oder 11 Tage gleich. Bin in Belgrad, habe ein Zimmer auf einem Schiff, esse gerade lecker Fisch und genieße den weiteren Tag. Ich muss heute eh planen, wie meine Reise weitergeht. Bekomme viele Tipps, alle verschieden. Ein erfahrener Biker im Fahrradladen meint, ich solle auf gar keinen Fall in Richtung Kreta abbiegen, sondern noch ein Stück Donau machen, weil hier der schönste Teil komme.



Belgrad
26.04.2011
Wind. Starker Wind. Aus der falschen Richtung. Bleibe noch ein bisschen in Belgrad auf meinem Schiff. Versuche jemanden zu finden, der einen Defekt an meinem Bike ausfindig machen kann und vor allem versuche ich, einen Rückspiegel aufzutreiben. Der Verkehr stadteinwärts ist doch erheblich und die bisher sehr starke Rücksichtnahme auf Radfahrer hat deutlich abgenommen. Hier sind gerade die Serbia Open, eine internationale Tennisveranstaltung mit den besten Spielern der Welt und ich kann vom Fahrradweg aus ein wenig zuschauen. Mein Bike ist wieder in Ordnung und vom Schiffseigner gibt es einen Slivovitz.
27.04.2011
Auch wenn ich es unter diesen Umständen nicht schaffe, die Strecke komplett mit dem Fahrrad zu machen, entscheide ich mich, einen weiteren großen Umweg zu machen. Eine der attraktivsten Landschaften Serbiens ist wohl das Gebiet des „Eisernen Tores“, wo die Donau ihr Flussbett durch die Ausläufer der Karparten gegraben hat. Dies führt mich an der rumänischen Grenze entlang. Die Flussschlucht ist mit ihren steilen Flanken und Engstellen angeblich eine der attraktivsten in Europa. Obwohl der Wind immer noch kräftig bläst, komme ich heute weit – kurz vor dem Nationalpark „Eisernes Tor“ mache ich schlapp. Es geht jetzt wieder direkt an der Donau längs, die hier unglaublich breit ist. Da an beiden Seiten Berge sind und sich das Tal windet, kann man trotz des Windes gut radeln. 18 Tunnel sind zu durchfahren, was mit dem Fahrrad doch recht spannend ist. Die Landschaft ist jetzt schon atemberaubend. Obwohl es auf einer normalen Straße längs geht, ist es sehr angenehm, zu fahren. In der Stunde so drei bis vier Autos – das erste war ein R4 (erster Gang hinten). Und davon gibt es hier noch ziemlich viele; überhaupt ein Paradies für Oldtimerfans. Ich treffe ein deutsches Paar, das in Wien losgefahren ist, am Freitag aber schon die Rückreise antritt. Sie ist Lehrerin und Lehrer können bekanntlich nur in den Ferien weg. Er kommt aus Iserlohn und sein Papa hat in Nachrodt (wem das was sagt) gearbeitet. Essen und Unterkünfte sind hier äußerst preiswert und gut. Auf den nächsten 70 Kilometern kommt jetzt, glaube ich, kein Ort mehr.






28.04.2011
Jan Ulrich war gedopt – ich habe nur mein abendliches Bier (oder zwei) und eure aufmunternden Kommentare. Der Wind wird vom Regen abgelöst, wie schön. Das „Eiserne Tor“ ist eigentlich ein großes Naturreservat, hat seinen Namen aber sicherlich durch das Felstor, dass die Donau hier durchfließt. Ist sie zunächst so breit, dass sie fast Bodensee-Ausmaße annimmt, durchfließt sie dann eine schmale Felsschlucht. Die Felsen türmen sich an beiden Seiten mehrere Hundert Meter steil nach oben. Ein wirklich spektakulärer Anblick. Atemberaubend, genauso wie die Steigungen, die nun mit dem Fahrrad zu bewältigen sind. Dann Funde aus vorsintflutlicher Zeit, ein überdimensionales in den Felsen gehauenes Gesicht. Die ganze Strecke erinnert ein wenig an den Gardasee, nur dass hier keine Touristen und nur noch wenige Dörfer zu finden sind. Nach 1620 Kilometern, inclusive aller Umwege und Stadtbesichtigungen, verlasse ich nun endgültig die Donau an der Grenze zu Bulgarien und fahre möglichst gerade Richtung Süden. Ich erdreiste mich dann, eine Busfahrt von 132 Kilometern einzuschieben, um den Umweg wieder auszugleichen. Der Busfahrer reagiert etwas mürrisch und ich muss 1,70 € zusätzlich für Fahrrad und Gepäck bezahlen. Er packt beim Verladen nicht mit an, ist dann aber überaus freundlich. In einem Fahrradladen in Nis bekomme ich noch abends um zehn endlich einen Spiegel. Als ich den Verkäufer nach einem Zimmer frage, bringt er mich bei zwei Kunststudenten unter. Ich schleppe das Fahrrad bis in die Dachkammer im vierten Stock; das wäre mir vor zwanzig Jahren sicherlich leichter gefallen. Das Badezimmer ist gewöhnungsbedürftig. Dennoch: nette, gebildete Jungs, die mir morgens um sieben noch helfen, alles wieder runterzubringen. Als Belohnung gibt es ein tadelloses Frühstück bei Costa.



29.04.2011
Heute läuft alles wie geschmiert: schönes Wetter, schöne Landschaft, rücksichtsvolle Autofahrer. So liegen die ersten 60 Kilometer dahin. Als ich in der nächsten Stadt eine Pizzeria entdecke, trinke ich einen Cappuccino. Als ich bezahlen will, teilt man mir mit, dass ich eingeladen sei. Dann geht die Straße über in eine autobahnähnliche Schnellstraße. Die kleinen weißen Straßen, die auf meiner Karte eingezeichnet sind, gibt es nicht, oder sind unpassierbare Feldwege. So versuche ich Autobahntempo zu fahren, was mir nur sporadisch gelingt. Ich weiß nicht, ob es überhaupt erlaubt ist, hier mit dem Fahrrad zu fahren. Als ich dann tatsächlich mal die verzeichnete Nebenstraße benutze, komme ich völlig verschlammt nach drei Kilometern Umweg zurück auf den Highway – selbst für erfahrene Mountainbiker wäre das eine Herausforderung gewesen. Die Prüfung schlechthin sind dann zwei lange Tunnel. Ich suche nach einer anderen Möglichkeit, aber es gibt keine. Ich bringe alle Lichter, die ich dabei habe an meinem Fahrrad an und schiebe es über den 20 cm breiten Bordstein, während Sattelschlepper mit 80 km/h an mir vorbeidonnern. Ich hab’s überlebt. So nähere ich mich der Grenze zu Mazedonien, dusche ausführlich und wasche meine verdreckten Klamotten.
Mazedonien
30.04.2011
Tatsächlich finde ich heute die kleine Straße und kann wunderbar gemütlich gen Mazedonien radeln. Als ich auf einem Tiermarkt Fotos davon machen will, wie Lämmer und Ziegen transportiert, verschachert und manche sogar direkt geschlachtet werden, werde ich übel beschimpft und verscheucht. Im Grenzbereich wird die Straße immer idyllischer; grasbewachsen, so, als wenn seit Jahren niemand mehr dorther gegangen, geschweige denn gefahren wäre. Wie schön. Dann ein Erdwall. Ich gehe rüber. Die Grenze. Das Serbienschild liegt auf dem Boden, das Mazedonienschild ist zerschossen. Wieder eine Grenze ohne Kontrolle. Etwas unheimlich. Der Weg verwandelt sich wieder in ein Matschloch und ich sehe bald so aus wie gestern. Dann ein Warnschild: Nur betreten mit Sondergenehmigung. Ich bin falsch.



Die Grenze
Schnell die letzten 10 Kilometer zurück. Ein Kuhhirte, der einzige Mensch, den ich treffe, weist mir den Weg. Über das Gelände eines Steinbruchs auf einem Schotterweg zurück auf den Autoput. Der einzige Grenzübergang, den es gibt. Zusammen mit Lastwagen und PKW werde ich freundlich abgefertigt. Niemand nimmt Anstoß daran, dass ich auf der Autobahn weiterfahre. Glücklicherweise ist direkt eine Baustelle. So habe ich die nächsten 10 Kilometer die Gegenfahrbahn für mich allein. Die erste Ausfahrt raus. Platten. Ich baue das Rad auf einem kleinen Friedhof auseinander. Kann kein Loch finden, pumpe auf, hält. Ich frage alle, die vorbeikommen, nach dem Weg Richtung Skopje und alle schicken mich zurück auf die Bahn. Nachdem ich dann irgendwann wieder eine Straße befahren darf, entscheide ich mich, Skopje auszulassen und den Weg durch die Berge zu nehmen. Hauptsache weg vom Autoput. Die schöne Landschaft entschädigt für die Anstrengung. Dann ist der Reifen wieder platt. Es ist spät. Also werde ich hier erst einmal übernachten und mich morgen früh um den Reifen kümmern. Wenn jetzt Winnetou über den Hügel geritten käme, würde ich mich nichtwundern.
01.05.2011
Starker Regen – guten Morgen. Ich bleibe erstmal liegen. Tatsächlich hört er irgendwann auf. Ich ziehe meinen Ersatzschlauch ein und flicke den alten. Die Reifen und das Fahrrad sind doch ganz schön mitgenommen. Der starke Wind trocknet das Zelt so weit, dass ich einpacken kann. Sturm gegen mich, sodass ich selbst bergrunter trampeln muss, um nicht stehen zu bleiben. Warum kann der nicht mal aus der anderen Richtung kommen? Ich kämpfe mich bis Stip durch und will mich jetzt erstmal stärken. Kein offenes Restaurant, nur eine Kneipe, aber Internet. So trinke ich Cola und Cappuccino und schreibe diesen Text. Ich finde einen offenen Supermarkt und decke mich ein. Bettelnde Kinder. Ein Mädchen klammert sich an meinem Bein fest. Erst als ich mich auf meine Lehrerautorität besinne und sie entschieden anbrülle, lässt man mich ziehen. Unter einer Brücke finde ich dann einen geschützten Platz, wo ich um 16:00 Uhr Frühstück, Mittag und Abendessen gleichzeitig einnehme. Ich schlinge das Essen hinunter. Fahre dann bis um 21:00 Uhr. Obwohl ich 10 Stunden auf dem Sattel verbringe und mich wahnsinnig anstrenge, schaffe ich nur 88 Kilometer. Erschöpft und jetzt auch durchnässt finde ich noch ein Zimmer. Die Uhren ticken hier tatsächlich noch anders. Man arbeitet sonntags halt nicht, auch nicht im Restaurant. Das gilt auch für den Süden Serbiens. Der Lebensstandard liegt doch weit unter dem, was wir so kennen. Der Pflug wird hier und da noch vom Pferd gezogen, auch Fuhrwerke sind noch unterwegs; je weiter ich in den Süden komme, desto mehr. Die Traktoren sind uralt. R4 und Fiat 500 gehören regelmäßig zum Straßenbild.


Die kleinen Geschäfte haben ein anderes Sortiment, Luxusartikel fehlen. Ein Abfallproblem begleitet mich schon seit Längerem. Überall entstehen wilde Müllhalden. Schrottautos stehen einfach so in der Gegend rum. Überall kläffende Hunde. Einige Wadenbeißer verfolgen mich, immer aber kleine dackelähnliche Wesen. Die großen waren bisher alle eingesperrt oder lieb. Das Pfefferspray, das ich für solche Gelegenheiten dabei habe, gibt mir Sicherheit, obwohl ich es nie anwenden muss. Ich werde oft wie ein Exot angestarrt. Meistens werde ich aber freundlich begrüßt. Man winkt mir zu, will mir den Weg zeigen, spricht ein paar Worte deutsch. Die Gastfreundlichkeit ist erstaunlich. Auf der Straße finden sich jetzt neben den vielen überfahrenen Katzen und Hunden auch Schildkröten und große Echsen.
02.05.2011
Dieser Tag ist wohl die Entschädigung für alle Strapazen von gestern. Bei tollem Wetter und ohne Wind fliegt die einzigartige Landschaft an mir vorbei. Selbst als dann fünf Kilometer bergan gestrampelt werden muss, kann mich das nicht schocken – die fünf Kilometer runter sind dann wie ein Rausch. Es ist wunderschön hier. Immer noch Feiertag, also decke ich mich in einem Supermarkt ein. Ich werde spontan zum Kaffee eingeladen und die ganze Belegschaft unterhält sich auf Englisch mit mir. Die anderen Kunden müssen warten. Man erklärt mir die schönsten Wege und zeigt mir dies auch direkt auf Google-Maps am Computer, der an der Kasse steht. Am späten Nachmittag komme ich an einen schönen See, an dem auch die meisten Mazedonier sind. Dort gibt es einen kleinen Grenzübergang nach Griechenland.




Griechenland
Die Beamtin an der Grenze holt gleich die ganze Belegschaft, die mich bestaunt und eine weitere gute Reise wünscht, ohne zu kontrollieren. Griechenland wirkt dann im Vergleich zu Mazedonien zunächst erstmal langweilig. Ich mach die verlorenen Kilometer von gestern wieder wett.
03.05.2011
Nach 2309 Kilometern in Thessaloniki angekommen; davon 132 Kilometer mit dem Bus, also gestrampelte 2177 Kilometer. Reicht eigentlich, denke ich. Die letzten Tage habe ich mir offensichtlich ein wenig zu viel vorgenommen. Ich habe Muskelkater und Krämpfe in den Oberschenkeln. Also ziehe ich zum Hafen, um eine Fähre zu buchen. Es gibt keine Fähren mehr von hier. Also zum Bahnhof. Im Zug darf man kein Fahrrad mitnehmen. Bus ebenso. Mal schauen, wie’s weitergeht. Eigentlich wollte ich Sonntag auf Kreta sein. Das ist mit Muskelkraft allein nicht mehr zu schaffen. Heute hat es leider geregnet, für morgen ist der Wetterbericht nicht besser.
04.05.2011
Was soll’s. Fahrrad raus und los. In einer 2-Millionen-Stadt, in der Fahrradfahrer nicht vorgesehen sind, ist das allerdings gar nicht so einfach. Die Rücksichtnahme, die man mir in den vergangenen Wochen wirklich oft entgegenbrachte, ist vorbei. Der Kampf der Autofahrer schließt Radler nicht länger aus. Es führt kein Weg an den sechsspurigen Ausfahrtstraßen vorbei. Irgendwie überlebe ich. Nach 20 Kilometern wird’s gemächlich. Ich muss allerdings riesige Umwege in Kauf nehmen, um die Autobahn zu vermeiden. Richtung Inland sehe ich bald die schneebedeckten imposanten Gipfel des Olymp. Nach 70 Kilometern komme ich an den Strand und esse erstmal einen großen griechischen Salat. Entgegen dem Wetterbericht ist es bisher sehr schön, doch bald höre ich von fern ein Gewitter aufziehen, das mich in einiger Entfernung verfolgt. Ich fahre die Küste entlang, verfahre mich und lande auf einem matschigen Feldweg, der in einem Kornfeld endet. Die Blitze schlagen nicht weit entfernt ein, der Donner ist bedrohlich laut. Die Reifen sind so verschlammt, dass sie nicht mehr rollen. Panikartig schleppe ich das Vehikel nun samt Gepäck durch das ein Meter hohe Getreide nach Kompass. Irgendwann schaffe ich es zurück auf einen geteerten Weg und in dem Augenblick, wo es anfängt zu gießen, erreiche ich einen kleinen Hafen, wo ich unter einem Dach hinter dem einzigen Kiosk direkt am Meer bei einem Kaffee den Guss abwarten kann. Mitsamt Schuhen und Hose gehe ich anschließend ins Wasser und wasche den dicksten Lehm ab. Bei Lidl decke ich mich mit Leckereien ein und steuer den in meiner Karte verzeichneten Campingplatz an. Noch geschlossen. Trotz Verbotsschildern suche ich mir einen wunderschönen versteckten Platz direkt am Meer, koche mein Abendessen und lausche den Wellen.

Die Herzlichkeit, die mir in Serbien und Mazedonien entgegengebracht wurde, scheint hier vorbei. Die Preise sind erschreckend nach oben geschnellt. In Thessaloniki zahle ich für das Frühstück bei Starbucks deutlich mehr als in Deutschland. Bisher wurde es auf meiner Reise eigentlich immer preiswerter. Im Süden Mazedoniens zahlte ich für das riesige Omelett mit frischem Brot, Salat, zwei Kaffee und Orangensaft inclusive Trinkgeld gerade mal zwei Euro.
05.04.2011
Es regnet. Also frühstücke ich erstmal ausführlich. Auch anschließend verspüre ich keine Lust, nass zu werden, zumal meine Schuhe und Socken eh noch triefen. Also bleibe ich eingemuckelt in meinem Zelt, schreibe den Bericht und warte mal ab. Irgendwann muss es doch aufhören. Beim Studieren der Karte sehe ich, dass der Weg an der Küste nicht weiter geht, Richtung Inland der Olymp liegt, den ich eigentlich nicht überqueren will. Schwer zu entscheiden. Um 14:00 Uhr hört’s einigermaßen auf. Ich packe und um 15:00 Uhr drücke ich den Sattel wieder platt. An einer Autowaschanlage, die ein Deutscher betreibt, spritze ich den Lehm von Bike und Schuhen. Bei ungemütlichem Wetter radel ich noch 60 Kilometer die Küste entlang. Der Olymp liegt größtenteils in Wolken verborgen. Als ich am Abend in einem schönen Ort ein Zimmer finde, dusche ich fast bis zum Morgen.

06.05.2011
Die Sonne geht auf, wolkenloser Himmel, türkisblaues Meer zwanzig Meter von meinem Balkon entfernt und zur anderen Seite der ungetrübte Blick auf den Olymp. Frisch gewaschene Klamotten und fast trockene Schuhe. Auch die hilfsbereiten Menschen und rücksichtsvollen Autofahrer sind wieder aus ihren Verstecken gekommen. An den kniffligen Stellen ist immer jemand da, der mir mit Ratschlägen weiterhilft. So geht es noch ungefähr 50 Kilometer das Mittelmeer runter.

Zum ersten Mal komme ich in den Genuss von Rückenwind. So sind die Berge, die jetzt bis ans Meer reichen, gut zu meistern. Dann orientiere ich mich Richtung Larisa ins Inland. In einem kleinen Städtchen namens Agia mache ich Rast in einem netten Straßencafé. Nachdem mir die Bedienung zu verstehen gibt, dass es nichts zu essen gebe, deute ich auf meine Nachbarn, die schmatzend speisen. Die Dame am Nachbartisch meint, das sei nur eine Knabberei, die es dazu gebe, wenn man Ouzo trinke. Also bestelle ich einen. Ich bekomme einen doppelten, dazu einen Teller mit Fisch, Kartoffeln, Broccoli und Brot. Sie berechnet mir dann einsfünfzig. In einem Überschwang an Großzügigkeit gebe ich das doppelte. Der weitere Weg lässt meinen Überschwang an Gefühlen gar nicht mehr runter kommen. Es ist wie aus Easy Rider. Die Straße zieht sich endlos am Fuß der blauen Berge entlang.

Ich komme bei einem Schnitt von 25 km/h gut voran und treffe am ganzen Nachmittag nur vier oder fünf Autos. Ein riesiger Stausee, der nicht auf der Karte angedeutet ist, taucht auf. Hinter einer zerfallenen Kirche aus dem vierzehnten Jahrhundert mit Trinkwasserbrunnen finde ich meinen Schlafplatz.
07.05.2011
Wie es gestern aufgehört hat, geht es heute weiter. Sehr früh beginnt das Leben in dem kleinen Dorf und ich baue schnell mein Zelt ab und hänge es zum Trocknen auf. Während ich auf dem Tisch vor der Kirchenruine mein Frühstück bereite, stellt eine Frau ein Licht vor dem kleinen Marienschrein auf. Dann geht es bei strahlendem Sonnenschein durch wunderschöne Landschaften. Auch wenn die Berge jetzt viel Kraft kosten, genieße ich jede Minute. So erreiche ich am Abend die Halbinsel Euböa und nehme ein Zimmer direkt am Meer. Die Saison hat hier noch nirgendwo begonnen. Alles ist sehr ruhig. Insgesamt haben sich die Preise im Laufe meiner Griechenlandfahrt jetzt deutlich nach unten korrigiert und die freundlichen Menschen nehmen zu. Als ich unterwegs auf einem lokalen Bauernmarkt Obst kaufen will, muss ich nicht bezahlen und man wünscht mir eine gute Reise.




08.05.2011
Euböa hat alles, was man von einer schönen griechischen Insel erwartet: türkisblaues Meer, glasklares Wasser, Orangen- und Zitronenbäume mit reifen Früchten, Olivenhaine und hohe Berge. Und da ist es wieder, mein Problem: Die Tour über die Insel ist landschaftlich eine der reizvollsten, vielleicht die reizvollste, fahrradtechnisch die anspruchsvollste Etappe meiner Reise. Es gilt, die meisten Höhenmeter zu überwinden – ich komme mir vor, wie in den Alpen. Tatsächlich gibt es zwischendurch Autofahrer, die applaudieren. Dennoch schaffe ich meine 100 Kilometer und schlage mein Zelt in einem Olivenhain auf. Von hier kann ich in der Ferne das Meer, die Berge und Haldiki, die Verbindung zum Festland, sehen. Als ich heute Morgen losgefahren bin, habe ich ein Schild eines Club Mediterané gesehen und mir fällt ein, dass ich zu einem Beach-Boys-Job schon einmal hier war. Ich glaube, das war so vor etwa 10 Jahren, ich musste damals einen Tag Schule schwänzen. Die Fotos, die ich hier gemacht habe, wurden für einige Cover verwendet.




09.05.2011
Noch 20 Kilometer und ich bin wieder auf dem Festland. Dann eine Weile der Küste entlang, später gegen den Wind über einige Hügel Richtung Athen. Die Berge von gestern stecken mir noch in den Knochen. Unterwegs kann ich einer Schildkröte, die sich mitten auf der Straße sonnt, das Leben retten.

Mit dem Fahrrad durch Städte zu fahren, ist immer wieder Horror. Athen ist die Krönung. Irgendwie fängt die Stadt schon 30 Kilometer vorher an. Die Autofahrer sind wieder zunehmend rücksichtslos. Ich versuche immer, möglichst kleine Straßen zu finden, doch nicht immer führt ein Weg an den sechsspurigen Zubringern vorbei. Hupend werde ich oft zur Seite gedrängt. Als ich im Zentrum angekommen bin, nehme ich das erstbeste Zimmer, das ich finde. Jetzt kann ich die Karte studieren so viel ich will. Es gibt keinen Weg, ohne Schiff nach Kreta zu kommen. Nach 2915 Kilometern bin ich, was das Radeln angeht, fast am Ende meiner Reise (und Kräfte) angekommen. Als ich im Reisebüro nebenan ein Ticket nach Kreta buche, sagt mir die gute Frau, dass ich Glück habe, weil übermorgen die Fähren streiken. So werde ich morgen noch den Hafen von Piräus ansteuern.




10.05.2011
Mein Zimmer liegt an der Straße, die auf die Akropolis zuführt und hat Einfachverglasung. Der Geräuschpegel verändert sich auch während der Nacht nicht. Ob hier die Menschen gar nicht schlafen. So, jetzt gibt’s erstmal etwas Stadtbesichtigung. Ich war vorher noch nie in Athen. Ich vereinbare mit dem Hotelier, dass ich Gepäck und Fahrrad bis zum Nachmittag dort lassen kann, und mache mich auf zur Akropolis. Meine Fähre geht um 21:00 Uhr, so reicht es, wenn ich am Nachmittag hier aufbreche. Diese antiken Stätten beeindrucken mich nachhaltig, kenne ich sie bisher doch nur von den alten Geschichten und Fotos. Die fotografierende Menschenmasse, die hier durchgeschleust wird, relativiert das Ganze wieder. Mein erster Eindruck von Athen war eher abschreckend. Heute kann ich die Eindrücke genießen und finde auch die etwas beschaulicheren Ecken. Ich breche sicherheitshalber sehr früh zum Hafen von Piräus auf, um genug Zeitreserven zu haben. Die Fahrt gestaltet sich aber völlig unproblematisch. Mithilfe meines Geräts finde ich auf kleinen Nebenstraßen hin und muss nun noch vier Stunden hier warten. Das Beste ist, dass heute extreme Windverhältnisse sind und sogar die Fußgänger dagegen ankämpfen müssen. Ich nicht. Erstaunlich, was heute so möglich ist: Ich sitze jetzt auf dem Schiff und gebe meine Berichte ins Internet ein. Ja, es hat alles geklappt und wenn die Fähre jetzt nicht untergeht, bin ich morgen früh auf Kreta. Muss dann noch im Morgengrauen bis zum Haus radeln.
11.05.2011
Um 7:00 Uhr schiebe ich mein Rad in Chania von der Fähre. Kreta-Kenner hatten mir prophezeit, dass es im Mai dort wohl schon sehr heiß sei (ich will ja eventuell noch etwas in den Bergen wandern). Es ist kalt und nach fünf Minuten fängt es an zu gießen. Volle Montur an und die letzten Kilometer abreißen.

Die Schnellstraße ist nicht so schnell und groß wie befürchtet, es sind eh nur ein paar Kilometer. Dann geht es im Finale noch einmal steil berghoch und ich erreiche völlig durchnässt Villa Louisa. Ein wunderschönes Haus mit wunderschönem Ausblick. Sabine wird am Montag kommen und dann werden wir erstmal eine Weile hierbleiben. So sei an dieser Stelle Sanni und Christian dafür gedankt, dass wir hier wohnen dürfen.
Rückblick
Nach vier Wochen und drei Tagen habe ich mein Ziel erreicht, obwohl ja bekanntermaßen der Weg eigentlich das Ziel ist. Ich bin auf dieser Reise durch 7 Länder, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Mazedonien und Griechenland gefahren. Da ich vorher schon in Italien, Schottland und England war und im August Thailand nicht auslassen will, habe ich dieses Jahr doch eine ganze Menge Länder gesehen. Ich freue mich, dass ich es tatsächlich geschafft habe, bestimmt fehlt mir aber auch was. Irgendwie ist es zur Gewohnheit geworden, morgens die Fahrradklamotten anzuziehen und loszuradeln. Insgesamt habe ich 2838 gestrampelte Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, zusätzlich die 132 mit dem Bus und einige mit der Fähre (ich weiß gar nicht, wie viele). 17142 Höhenmeter galt es dabei zu bewältigen und das war neben dem häufigen Gegenwind die größte Herausforderung. Außer zwei Platten hatte ich keine Pannen. Einmal bin ich gestürzt, war aber nicht schlimm. Die Regenfahrten hielten sich in Grenzen; bis auf wenige Stunden war es sowieso nur Nieselregen. Fahrradwege gibt es hinter Österreich nur noch selten, ab Mazedonien gar nicht mehr. Ich habe versucht, möglichst Nebenstraßen mit wenig Verkehr zu benutzen. Dies führte zu größeren Umwegen und war leider auch nicht immer möglich. Alle Städte waren wegen des hohen Verkehrsaufkommens problematisch zu befahren. Begeistert war ich von der Gastfreundschaft besonders der Mazedonier und Serben. Ursprünglich hatte ich mir überlegt, Mazedonien auszulassen, da ich so wenig von diesem Land wusste und so unsicher war, wie es dort ist, zu reisen. Im Nachhinein war es eine der schönsten Passagen.
Kommentare
Hallo Udo,biste doch tatsächlich losgefahren…. Wir werden dich mal ab und zu in Gedanken-(und auf dem Bildschirm) begleiten. Gute Fahrt noch!
Gabi,Charlotte+ Robert
Geschrieben von: Gabriele Kirchner am 12.04.2011
Dein Tagebuch finde ich klasse – ist doch schön im Büro in Essen zu sitzen und zu lesen, wie sich einer da draussen in der Welt „den Arsch aufreisst“ und welche trifft, die das noch viel mehr tun !! Wahnsinn – du wirst dich nach deiner Rückkehr wohl als „Held von Hückeswagen“ ins Goldene Buch der Stadt eintragen! Kleiner Tipp von mir – geniesse die Zeit und nimm dir nicht zuviel vor, nur weil die Franzosen wer weiss was machen – die waren bei der Fußballweltmeisterschaft ja auch nicht besser als wie wir!!! Also – keep cool und mach nur soviel wie dein Körper will!!!
Ich freue mich schon auf die nächsten Einträge!!!
Geschrieben von: Bernd Mann am 13.04.2011
Whow! Ich bin voll neidisch! Passau-Wien bin ich auch schon geradelt, aber bis Kreta… Halt durch! Du schaffst das! Und bitte weiter so informative Blog-Einträge.
Matthi
Geschrieben von: Matthias Wehr am 13.04.2011Mir tut der Hintern schon vom Lesen weh! Nee, Scherz, ich finde die Aktion echt cool, und die Idee mitdem Tagebuch ist super. Viel Spaß!
Geschrieben von: Insa Wehr am 13.04.2011
Hi Udo,..
echt ne gute Idee ein Tourtagebuch zu posten. Alles Gute weiterhin und schreib schön viel rein damit wir auch etwas mehr von Deiner Radtour haben,
LG auch von Gulab.
Geschrieben von: Volker Schröder am 14.04.2011
Hi Udo,
find ich ja echt geil, dein Tagebuch – tolle Idee! Schön auch mit den Bildern; aber wo ist der Bass?Ich wünsche dir weiter viel Spaß und freue mich schon auf weitere Eindrücke.
Dein Bluesbruder Micha
Geschrieben von: Michael Jonek am 14.04.2011
Hey Onkelchen,
mehr Bilder, mehr Infos, mehr überhaupt! Was macht der Franzose,hast du ihn abgehängt?
Ich find‘ das sooo klasse und bin immer noch neidisch.
Matthi
Geschrieben von: Matthias am 14.04.2011
Hallo Herr Wehr
Ich finde das echt ne gute Idee mit dem Blog.
Ich hoffe es regnet bald nicht mehr so viel.
Ich hoffe bei dir läuft alles gut.
Bei uns in der Schule läuft es eigentlich ganz gut
Heute haben wir ne Erdkundearbeit geschrieben und jetzt haben wir Ferien:)
Ich wünsch dir noch viel Spaß und viel Erfolg
Ich meld mich bald wieder.
Ach übrigens schöne Grüße von den anderen aus der Klasse
Birte
Geschrieben von: Birte am 15.04.2011
have fun – take care!
Und mach unserer Sippe keine Schande ;-))
Geschrieben von: Angela Wehr am 15.04.2011
Moin Udo!
So – ich würde sagen „Rauf auf’s Rad und weiter“ oder willst du erst Weihnachten auf Kreta einlaufen!
Ausserdem will ich diese „Scheisse, hier ist kein Fahrradweg, Klingel kaputt usw.“-Berichte wieder an
meinem gemütlich, warmen Schreibtisch lesen!
Also – die Radhose mit Vaseline einschmieren und ZACKIG – ich warte!!
L.G. Bernd
Geschrieben von: Bernd Mann am 19.04.2011
Hi Udo,
komme grad von der Werklehrertagung zurück, war super. Diejenigen, die nach dir gefragt haben,
runzelten leicht die Stirn, zuckten mit den Schultern und fanden es dann doch relativ normal, was du
vorhast, und schienen nebenbei ein kleines bisschen neidisch. – Ich bin´s auch…
Gib Gummi, dass du den Franzosen einholst.
Spar dir den Blues für September auf.
LG Thomas
Geschrieben von: Thomas Verbeck am 20.04.2011
Hi Udo,
ich wünsche dir schöne Osterfeiertage und weiterhin alles Gute auf allen Wegen!
Liebe Grüße
Michael
Geschrieben von: Michael Jonek am 24.04.2011
Hi Strampler,.. Hut ab schon über tausend Kms. Hätt ich dir Schl(a)uffi so erstmal nicht zugetraut. Na ja
,.. wer sich zwischendurch auch mal in Weltstädten mit gutaussehenden Frauen in irgendwelchen Nobelhotels trifft und sich wieder aufpäppeln lässt!!! Aber ok, wer viel rackert soll s auch gut haben zwischendurch. Ostersamstag war für Loka leider ein blackday, ..für Mohan übrigends auch Hehe!!BVB hat 0:1 verloren,.. ausgerechnet gegen Gladbach !! Jaaawollll !!!!
Ansonsten,.. geilstes Wetter,.. man glaubt es nicht und echt coole ruhige fläzige Ostern. Gestern gabs die erste „OsterMaibowle“ mit Bine, Mudita,Loka, Gulab und mir,..
Also,.. zu Haus alles waagerecht, wir hoffen bei Dir auch. Viel Glück und immer genug Luft in den Reifen und Kettenfett am Hosenbein dann machst du noch viele kms
Geschrieben von: volker schröder am 24.04.2011
Hi Udo,
wir waren heute bei Gulab und Volker und haben von deiner Tour erfahren. Tolle Sache- halt durch und genieße es. Ich wünsche dir noch viele tolle Erlebnisse und interesante Bekanntschaften.
Paß auf dich auf. Wir werden deine Reise weiter verfolgen.
Lieben Gruss Ele und Michael
Geschrieben von: Gabi Raffenberg am 24.04.2011
Hi Papa,
Hört sich wie imemr abenteuerlich an, hoffe du findest auch genug Cafés unterwegs… Wie gerne ich auch zu Abenteuern mit dir aufbreche, bin ich froh dass ich nicht jeden Tag durch die gegend strampeln muss und lese lieber deine Berichte.
Hier ist alles soweit gut, hab Ferien, das Wetter ist auch gut. Hab übrigens jetzt die Yes noten und außerdem eine Gitarrenschülerin.
Liebe Grüße und viel Spaß
dein Töchterchen
Geschrieben von: Layla am 24.04.2011
Hi you on the road,
hab mir deinen Weg mal auf der Karte angeschaut. Uff, stöhn, schwitz… Gute Nachricht: du wirst morgen oder übermorgen wohl die Hälfte der Strecke geschafft haben (???); schlechte Nachricht: die Bergetappen kommen noch. Aber danach kannste ja zur Erholung Schiffchen fahren. Komm gut weiter. Übrigens: der Weg ist das Ziel. Aber das weißte ja.
LG Thomas
Geschrieben von: Thomas Verbeck am 25.04.2011
Hi Udo, i’m happy to travel on your blog. Sometimes i can see some parts i’ve met and sometimes not…interesting that difference of choice. It’s the road! I like your blog and try to understand some parts. After my 7 years of Deutsch, it’s time for me to improve. I can see that you are well in the way. I wanted to go now (12h00) at Budapest Camping but a big rain no stop has decided another for me! I stay a little bit and i’m waiting for a better weather. I hope to go out from Budapest today. But the color of the sky don’t make me confidence. I hope you’re well my friend. Take care. Arnaud Maybe we’ll se in Sofia…
http://larouedalphonse.fr
Geschrieben von: Arnaud am 25.04.2011
Hallo Udo,
auch ich lese Deine Einträge… und hoffe, irgendwann endlich in absehbarer Zeit eventuell demnächst so in Kürze vielleicht doch mal wieder – etwas – Sport zu machen — oder doch etwas mehr..?? Dann kann ich zwar immer noch nicht bis nach Köln fahren, aber vielleicht schaffe ich es ja, von Hückeswagen berghoch !!!! mein Fahrrad nach Hause zu schieben. Ich bin übrings ein bißchen neidisch auf Deine Auszeit – und gönne sie Dir von ganzem Herzen. Viel Spaß weiterhin mit Wind aus der richtigen !! Richtung, viele nette Leute und bleib gesund. (Ich geh derweil dem Wildwuchs am Teich an den Kragen)…bis bald
Gulab
Geschrieben von: gulab am 26.04.2011
Hallo Udo,
Ich lese jeden Tag deinen Blog und habe immer wieder Respekt vor deinem Vorhaben! Ich drücke alle Daumen, dass du und deine Technik durchhalten! Die momentane konstante Ostwind-Schönwetter-Phase ist wohl auch dein Gegenwind- Problem. Also Lenker runter- und Sattel raufstellen und klein machen gegen den Wind! Wie hat Jan Ulrich gesagt? Quäl dich du Sau! In diesem Sinne wünsche ich weiterhin viele Kilometer!
Matthias
Geschrieben von: Matthias am 28.04.2011
Wie cool ist DAS denn: die Nachrodter Nachfahren in der großen weiten Welt!!? Das spornt an, gibt Power in den Oberschenkeln und bläht die Lungen. Hau rein ;-))
Geschrieben von: Angela am 28.04.2011
Aber Udo –
„R4 (erster Gang hinten)“ – willst du auf die letzten 1.000 km etwa sentimental werden? – Zieh deine Klamotten aus, steck sie in eine Plastiktüte, schnall dein Fahrrad auf den Rücken, das Klappmesser zwischen die Zähne und schwimm den Rest, so wie es ein Indianer Jones oder anderer Abenteurer auch machen würde!! Bin im übrigen letzte Woche auch mit dem Fahrrad fast 17,324 km an der Ruhr lang gefahren! Let’s go baby und komm heile wieder!!
L.G. Bernd
(immer noch vom gemütlich, warmen Schreibtisch)
Geschrieben von: Bernd Mann am 29.04.2011
In Bulgarien gibts auch Costa?! Na, da haste ja mal Glück gehabt… Geschrieben von: Layla am 30.04.2011
Lieber Udo,
die Sache mit dem regelmäßigen Gegenwind hat doch eine ganz simple Erklärung: Du fährst einfach zu schnell! Ich hasse ja Dia-Abende, hoffe aber sehr, dass Du uns mal alle einlädst, Deine Bilder anzusehen (Zustimmung von anderen Lesern??). Dein Tripp ist spannend und wir würden gerne mehr Details erfahren.
LG, Michael
Geschrieben von: Michael Hedderich am 30.04.2011
Lieber Udo,
auch ich verfolge deinen Weg gemütlich am Laptop. Wie ich gelesen habe hast du wohl diesen tollen leichten Daunenschlafsack mit dem Minipackmaß? Den hatte ich mir für meine Wanderung in diesem Jahr auch schon mal angesehen – aber Wohlfühltemperaturen bei 7 Grad sind nicht mein Ding. So, ich will dich auf deinem Weg nicht länger aufhalten. Schön so einen (positiv)verrückten Kollegen zu haben. Vielleicht solltest du auch zurück mit dem Fahrrad fahren – dann hast du auch mal Rückenwind! Ich wünsche dir noch viele positive Erlebnisse – Horst
Geschrieben von: Horst Wächter am 01.05.2011
καλώς
ήρθες/καλώς
ήρθατε!
das ist griechisch und heisst „Herzlich Willkommen“! Endlich wieder Zivilisation und Udo findet es langweilig – Na toll!! Sei froh – jetzt gibt es wieder MacDonalds und den ganzen anderen Mist – HURRA!
Geschrieben von: Bernd Mann am 03.05.2011
Hallöle Udo,
… hätt ich Dir gleich sagen könnend das es von Saloniki keine Fähren gibt,.. ausserdem willste ja auch fahren und nicht fähren,.. oder ??? Aber trotzdem, kleiner Insidertip von mir: Du weisst ja, die Griechen sind unrettbar verschuldet, versuchen alles zu Geld zu machen was rollt und blinkt und stehen auf silberhaarige Alleinreisende mit GPS am Lenkrad. Also ich find der Bernd hat schon recht,.. erst mal die Klamotten vom Körper damit dir nix schlimmes widerfährt und ein Messer zwischen die Zähne. Alles Gute weiterhin,.. und ach ja,. “ efkaristo“ heisst Danke, und „dax“ heisst Ok, ich könnte so noch 50000 Km weiterradeln. Lass Dich bloss nicht auf den Quatsch v Bernd ein.
Geschrieben von: Volker Schröder am 04.05.2011
Hallo Udo,
mit dem T4-Bus sind wir die gleiche Strecke gefahren.Wir haben 3 Tage gebraucht 120.000km bin ich ohne Panne mit dem Bus gefahren. Nach Kreta in 3 Tagen mit diesen Pannen: Serbien:Schaltkugel am Getriebe gebochen.Reparatur mit Schleppe 1-2Stunden 140€. Griechenland:Reifen v.rechts geplatzt.Notdienst 80€. Nach 500km Batterie-Symbol rot.Keilriemen gerissen. Leider auch Antrieb für Wasserpumpe.Schleppe bis Hafen 600€ ADAC bezahlt. auf Kreta Schleppe bis Ziel 120€. Mit dem Fahrad die Strecke,würde ich nicht schaffen. Dein Reisebericht ist eine Anleitung was geht.
Christian
Geschrieben von: Christian Draack am 20.05.2011
Kommentare
Naja – dann ist Kreta ja zum greifen nah!! Als Jäger und Sammler weiss ich natürlich genau wann du mit mir und der Beach Boys Revival Band im Club Mediterané/Euböa warst – War am 22.05.1998 und da haben wir auch unsere heute noch gültigen Plakat-Fotos geschossen! Ich treffe den Bandleader der Top-40-Band die auch da gespielt hat ab und an nochmal auf irgendwelchen Firmengalas (wir nannten ihn seinerzeit „Old-Platz-Butterface“ wegen seines alten Platzbuttergesichts – das hat er auch heute immer noch) und den Comedian vom Bayrischen Rundfunk habe ich auch noch mal auf einer Veranstaltung am Flughafen München getroffen! Die Welt ist eben klein! Nochmal GLÜCKWUNSCH für deine Meisterleistung – echt stark – UND – ein paar schöne Tage auf Kreta und das dein Gesäß wieder einigermaßen zur Ruhe kommt (Kleiner Tipp von mir: Wenn du dich auf die offene Klobrille setzen kannst und du in der Mitte leinen Druckschmerz mehr verspürst, sind es nur noch wenige Wochen, bis alles wieder verheilt sein wird! Das sind doch schöne Aussichten – oder?)
L.G. Bernd
Geschrieben von: Bernd Mann am 10.05.2011
Boar so weit schon gefahren Ich würde jetzt auch gerne in Griechenland sein. Ich lese immer wieder gerne deine Einträge. immoment haben wir Geschichte (falls dich das interessiert) Mach dir dann ein paaaaaaaaaaaar schöne Tage auf Kreta
Liebe Grüße
Birte
Ach ja ich soll ja wieder von der Klasse grüßen. Das mit dem Patenkind klappt ganz gut;)
Geschrieben von: Birte am 10.05.2011
Als wir 2005 in Athen waren haben die auch schon an der Akropolis gebaut…ich sehe dass hat sich nicht geändert und die Massen sind auch noch die gleichen…fand ich auch ziemlich abschreckend. Du bist ja jetzt schon auf Kreta…nochmal herzlichen Glückwunsch für die starke Leistung, bin stolz auf dich 🙂
Geschrieben von: Layla am 11.05.2011
Wie – ANGEKOMMEN – keine Fahrberichte mehr ?
Und wem soll ich jetzt KLUGE RATSCHLÄGE geben oder auch nur etwas Mut machen ?? So ein Mist – sitze hier am Schreibtisch und mir wird furchtbar schrecklich langweilig !! Gib mir doch mal den Kontakt zu dem Franzosen, der nach China wollte – vielleicht kann ich den zutexten, der ist ja denke ich noch eine Weile unterwegs !!
Geschrieben von: Bernd Mann am 11.05.2011
Tja – ich habe es ja irgendwie geahnt! Ich sitze seit Tagen am Schreibtisch und keine „Straßenzustandsberichte“ mehr aus der großen weiten Welt! Statt dessen sitzt Udo in einem super Haus auf Kreta und lässt es sich gut gehen! Könnte er nicht vor dem Frühstück wenigstens mal ein paar Stunden bei Regen und Hagel irgendeine Bergstraße rauf fahren und die Kette würde abspringen? Oder das Navi würde ausfallen und er müsste mit Polizisten, die kein Englisch können sich rumschlagen und die griechischen Polizei-Schäferhunde würden ihm in den Fahrradreifen beissen und er müsste sich Flickzeug in einem kleinen kretanischen Bergdorf, das 3.489 m überm Meeresspiegel liegt, besorgen? Warum ist es jetzt an meinem Schreibtisch soooooo langweilig? Mein Leben macht so keinen richtigen Sinn mehr – ich werde der Sache ein Ende bereiten müssen!!! Habe mir gerade ein Fahrrad geliehen und eine Zugfahrt Erster Klasse zum Baldeneysee gebucht! Von dort werde ich nach Essen-Werden fahren und dann der Ruhr bis nach Essen-Steele folgen ohne eine einzige Pause und ohne feste Nahrung aufzunehmen – UND – dann mit einem Taxi nach Hause fahren! Und wenn ich Glück habe, kommt der Taxifahrer aus Mazedonien oder Kreta – UND – dann habe ich endlich wieder ein Seelenverbindung zu meinem Kumpel Udo!!!! Ja – genauso werde ich es machen!!
UDO – ICH KOMME !!!!!!!!!!!!
Mach schon mal einen Blasen- und Nierentee!!
Geschrieben von: Bernd Mann am 14.05.2011
Lieber Udo!
Glückwunsch! – Nun genieße ein wenig die Ruhe (und schone deinen Hintern). Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit, freue mich aber auch auf deine Rückkehr.
Bis bald – Horst
Geschrieben von: Horst Wächtetr am 15.05.2011
Geht doch… Junge, da bin ich aber froh, dass du heil angekommen bist. – Falls du keinen Bock haben solltest, in die bergische Heimat zurückzukehren, würde ich auch für dich zu Roger Waters gehen, ehrlich. Übrigens, am Dienstag geht die neue Homepage an den Start. Kannste mal reinschauen, wenn du Langeweile hast. – Unser FOFF-Konzert im Juli fällt aus. – Nächstes Jahr wird die Werklehrertagung in Remscheid sein. – Das waren die Kurznachrichten. – So jetzt häng deinen Hintern in die Sonne, lass dich verwöhnen und genieß das Leben, du hast es verdient.
See you the other day.
Thomas
Geschrieben von: Thomas Verbeck am 15.05.2011
Lieber Udo!
Ganz herzlichen Glückwunsch! Irre, was Du geschafft hast! Vielen Dank für die interessanten Berichte und die guten Fotos! Du hast so anschaulich geschrieben! Genieße die Zeit auf Kreta – hoffe, Jupiter lässt die Sonne für Euch scheinen.
Ganz liebe Grüße an Dich und Bine,
Conchita
Geschrieben von: Conchita am 16.05.2011
Hallo Udo,
leider konnte ich erst heute Deinen Bericht lesen.“Hut ab“ vor Deiner Leistung. Ich bewundere alle, die so eine Aufgabe in Angriff nehmen. Deine Berichte sind sehr angenehm zu lesen und machen Lust auf einen Urlaub in Mazedonien ( ist mir aber mit dem Motorrad zu weit ) :-). Ich freue mich auf Deine Rückkehr. Deine neue Aufgabe wird sicher so ähnlich wie die Tour werden.
Gruß und Kuss auch an Bine
Eure Walli
Geschrieben von: Walli am 16.05.2011
Hi Udo, hallo Sabine,
ich freue mich, dass so weit alles so gut geklappt hat und du ohne größere Schäden dein Ziel erreicht hast. Ich wünsche euch eine schöne Zeit auf Kreta! Alles Gute und hoffentlich sehen wir uns wieder im Herbst!
Michael
Geschrieben von: Michael Jonek am 16.05.2011
Tachschen Udo, wir sind momentan sehr gut gelaunt und wollten einfach nur mal Hallöchen sagen.In der Klasse haben wir sehr viel zu lachen. 😉 Schöne Tägelchen noch
Gesa Alina Birte Josi Lotte und Isa
Geschrieben von: alina, gesa, josi, lotte, birte und isa am 17.05.2011