Mallorca 2018, 130 km

Route der Trockensteinmauern

Wandern und Trekking auf abgeschiedenen Pfaden durch romantische Bergdörfer. Der GR 221 – auch bekannt als „Ruta de pedra en sec“, was auf Deutsch „Route der Trockensteinmauern“ bedeutet ist einer der schönsten Routen, die ich – mal wieder mit meiner Tochter Layla – gemacht habe. Diese Natursteinmauern geben dem Weg nicht nur seinen Namen, weil man an besonders vielen von ihnen entlangwandert, sie ermöglichen auch den lohnenden Anbau von Oliven, Wein und Orangen auf der Balearen-Insel. Der GR 221 führt größtenteils auf historischen Bergpfaden, alten Köhlerpfaden und traditionell gepflasterten Wanderwegen durch die Tramuntana-Gebirgskette. Er erstreckt sich von Port d’Andratx im Südwesten bis Pollenca im Nordwesten. Der gesamte Fernwanderweg hat eine Länge von 130 km.

Immer wieder findet man spektakuläre Terrassen mit wunderschönen Ausblicken über dem Meer.

Erst im November 2018 wurden die jahrhundertealten Trockenmauern von der UNESCO zum immateriellen Erbe der Menschheit erklärt. Allein im Tramuntana-Gebirge gibt es über 15.000 km dieser historischen Zeugen der Geschichte und Kultur Mallorcas. Diese Mauern ohne jeden Mörtel erschließen ein weitverzweigtes Wegenetz, verbinden abgelegene Bergdörfer und schaffen selbst an steilen Hängen die Voraussetzung für fruchtbare Gärten.

Valldemosa ist ein wunderschöner Ort, dessen Namen ich schon mal gehört hatte, aber vor Ort war ich noch nie. Nach langen einsamen Wegen trafen wir hier auf reichlich Gastronomie und außerordentlich viele Touristen. Bekannt wurde das Bergdorf dadurch, dass der Komponist Frédéric Chopin mit seiner Herzensdame, der Schriftstellerin George Sand, den Winter 1838-39 im Kartäuserkloster Valldemossa verlebte.

Immer wieder findet man auf dem gesamten Trail herrliche Plätze für das Zelt (wild Zelten ist allerdings nicht erlaubt). Besonders empfehlenswert sind die sog. „Köhlerplätze“. Diese runden und ebenen Plätze finden sich überall am Wegesrand und wurden früher zur Holzkohleerzeugung genutzt. Dadurch sind sie mit einer dicken Schicht Humus bedeckt und meist steinfrei.